Weitere Akteure der Medienbildung in Baden-Württemberg

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Weitere Akteure der Medienbildung in Baden-Württemberg

Weitere Akteure der Medienbildung in Baden-Württemberg

Die dargestellten Handlungsfelder zeigen das breite Spektrum der Medienbildung in Baden-Württemberg auf. Neben den Ministerien und Einrichtungen der Landesregierung engagiert sich in Baden-Württemberg daher eine Vielzahl weiterer Akteure, um den Bürgern aller Altersklassen Medienkompetenz zu vermitteln. Das Spektrum des interdisziplinären Netzwerks reicht von privaten Unternehmen und Initiativen bis zu öffentlich-rechtlichen Anstalten. Verbindendes Ziel ist die Befähigung zur sicheren Nutzung unterschiedlicher Medien, um die freie und demokratische Meinungsbildung zu fördern.

Der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) ist die landesweite Interessenvertretung der Tageszeitungen in Baden-Württemberg. Seit über 30 Jahren engagieren sich dessen Mitgliedsverlage in der Förderung von Medien- und Lesekompetenz an Schulen aller Klassen. Denn regelmäßiges Zeitungslesen bietet jungen Menschen Orientierung und hilft ihnen, die Welt besser zu verstehen und tolerant mit der Meinung anderer umzugehen. Im Rahmen der angebotenen Zeitungsprojekte erklären Redakteurinnen und Redakteure die Bedeutung von freier Presse und wie Zeitungen entstehen. Auch vermitteln die Journalisten den Schülern, wie sie selber Informationen recherchieren und Nachrichten prüfen können und wie sich vertrauenswürdige Quellen von Fake News unterscheiden.

Der Südwestrundfunk (SWR) ist ein öffentlich-rechtliches Medienunternehmen und fördert mit seinen Inhalten die freie und demokratische Meinungsbildung. Der SWR vermittelt aktiv Medienkompetenz und gestaltet mit SWR Medienstark und Planet Schule spezielle Angebote für Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Senioren. Auch in seinen Programmen nimmt der SWR die Verantwortung zum Schutz der Jugend ernst. Mit dem SWR Fakefinder wurde ein Lernspiel geschaffen, das alle Menschen in die Lage versetzt, Nachrichten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und auch im Schulunterricht eingesetzt werden kann. Die „SWR Nachrichtenprofis“ sind Journalistinnen und Journalisten, die an die Schulen in Baden-Württemberg kommen, um über ihre Arbeit zu berichten und sich mit Schülerinnen und Schülern auszutauschen.

Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) setzt sich als staatsferne und unabhängige Institution für eine vielfältige Medienlandschaft in Baden-Württemberg ein und sorgt dafür, dass die Angebote im privaten Rundfunk und im Internet den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und journalistische Strukturen in Baden-Württemberg gestärkt werden. Die Zielsetzung der Medienanstalten ist, die freie Meinungsäußerung zu sichern und eine Vielzahl an unterschiedlichen Meinungen zu fördern. Weitere zentrale Aufgaben sind zudem der Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Mit ihrer spezifischen Expertise in den Bereichen Aufsicht, Jugendschutz und Forschung trägt die LFK mit zahlreichen Medienkompetenzangeboten dazu bei, Bürgerinnen und Bürger bei einer selbstbestimmen Mediennutzung zu unterstützen.

All diese der Meinungs- und Informationsfreiheit verpflichteten Institutionen verbindet das gemeinsame Ziel, Meinungsbildungsprozesse der Bürgerinnen und Bürger zu begleiten und zu unterstützen sowie vor allem junge Menschen in ihrer Nachrichtenkompetenz zu stärken. In verschieden Projekten und Aktivitäten arbeiten diese Institutionen zusammen und vermitteln die Bedeutung von journalistisch aufbereiteten Informationen und den Stellenwert von Journalismus in einer Demokratie. Beispielsweise werden bei „Journalismus macht Schule“ Medienpraktiker an Schulen vermittelt, oder Kinder und Jugendliche werden selbst journalistisch aktiv, sei es bei Zeitungs-, Radio- oder Online-Projekten sowie bei Angeboten zum Thema Fake News und Nachrichtenkompetenz.

Die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg und der SWR haben ein umfangreiches Bildungsprojekt für Grundschulen mit dem Namen „Medienrechte für Kinder“ aufgelegt, das die Rechte von Kindern stärkt z. B. im Umgang mit Social Media-Angeboten. Pro Schuljahr haben zwölf Grundschulen die Möglichkeit, besondere Unterrichtsangebote an ihre Schule zu holen. Online-Module und Unterrichtsmaterialien ergänzen das Angebot, das Kinder im Umgang mit digitalen Medien stärkt, die von Anfang an zu ihrem Alltag gehören.

Unter Federführung der LFK erhebt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 25 Jahren repräsentative Basisdaten zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Durch diese langjährige Kooperation der Medienanstalten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit dem Südwestrundfunk entstanden die bundesweit anerkannten Studienreihen JIM, KIM und mini-KIM zur Mediennutzung von Heranwachsenden sowie für die Mediennutzungsstudie für ältere Menschen SIM. Diese kontinuierliche Forschung bietet wichtige Referenzdaten für die pädagogische Praxis und gibt empirische Impulse für Politik und Bildungsinstitutionen.

Auch mit dem Bereich der kulturellen Teilhabe ist Medienbildung stark verknüpft. Die Kunst- und Kultureinrichtungen tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, die kritische und kreative Auseinandersetzung mit neuen Medien zu fördern. Die Einbindung digitaler Medien wird von Einrichtungen zunehmend auch dafür genutzt, zielgruppengerechte Angebote und neue Möglichkeiten der Teilhabe zu entwickeln.

Die Museumskommunikation am Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe steht seit über 20 Jahren für eine innovative Kunst-, Kultur- und Medienvermittlung. Mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst begleitet die MFG Museen bei der Entwicklung und Umsetzung publikumsorientierter digitaler Angebote. Darüber hinaus setzen Filmfestivals und Kinos, Museen, Theater, Bibliotheken und Archive vielfältige Programme zur Vermittlung von Medienkompetenz um.