Pressemitteilung

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Pressemitteilung

GMK-Arbeitsgruppe fordert kindgerechte Medienbildung von Anfang an

Kleiner blonder Junge klickt auf ein Smartphone.
In einem aktuellen Positionspapier fordert die Fachgruppe Kita der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) eine „Medienbildung entlang der gesamten Bildungskette“. Diese muss laut GMK bereits in der frühen Bildung beginnen. In dem Positionspapier werden verschiedene Maßnahmen für eine gelingende Medienbildung in der Kita vorgeschlagen.
31.05.2017

Das Positionspapier beschreibt, dass Medien die Entwicklung von Kindern „unterstützen, verlangsamen, anregen“ und stellt daher die Frage, wie Familien und Kinder begleitet werden müssen, damit sich Medienkompetenz entwickeln kann. Als Antwort schlägt die GMK-Fachgruppe eine Verankerung der Medienbildung entlang der gesamten Bildungskette vor. Diese müsse sich an den Kindern orientieren und nicht an den einzelnen Medien.

Zum Positionspapier „Kinder im Mittelpunkt: Frühe Bildung und Medien gehören zusammen“

Leider würde sich, so die GMK-Fachgruppe, die frühe Bildung immer noch nicht an der Realität orientieren, in der digitale Medien selbstverständlich zur Lebenswelt von Kleinkindern dazuzählen. Dies hat auch die jüngste BLIKK-Studie des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte belegt. Die Studie zeigt auf, dass bereits über 70 Prozent der Kindergarten-Kinder täglich mehr als eine halbe Stunde mit dem Smartphone der Eltern spielen.

Im Positionspapier wird bemängelt, dass bei früher Medienbildung bislang zu sehr in Extremen gedacht wird. Entweder müssten die Kinder schnellstmöglich technische Kompetenzen erlangen, um nicht später „den Anschluss zu verpassen“. Oder Medien werden kategorisch aus dem Kita-Umfeld verbannt und den Eltern eine „besonders sparsamer Umgang mit Medien“ ans Herz gelegt. Keine der beiden Herangehensweisen würde laut GMK-Fachgruppe einer von Medien geprägten Welt gerecht werden.

Stattdessen muss die frühe Bildung an die Medienerfahrungen der Kinder anknüpfen. Mediale Erfahrungen können z. B. spielerisch verarbeitet werden. Dabei können auch Alternativen zum Medienkonsum aufgezeigt werden. Grundlage dafür sei aber eine Bildungspartnerschaft mit den Eltern, welche in der Kita „etwas über Medienerziehung, Auswahl und Begrenzung, Qualitäten und Quantitäten erfahren.“

Dies könne aber nur gelingen, wenn entsprechende Strukturen für die frühe Bildung geschaffen werden. Dazu zählen unter anderem die Qualität der Ausbildung, Einbeziehung externer Fachkräfte, Betreuungsschlüssel sowie Ausstattung. Medienbildung sei letztendlich eine Querschnittsaufgabe, die für alle Bereiche der frühkindlichen Bildung relevant ist.

Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem „Kindermedienland Baden-Württemberg“ werden auch Programme in der frühkindlichen Bildung gefördert. Dafür spricht sich auch Rudi Hoogvliet, Sprecher der Landesregierung Baden-Württemberg, in seinem Artikel „Medienbildung in der frühkindlichen Erziehung“ aus. Er verantwortet seit 2016 zudem die Medienpolitik des Landes und damit auch die Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg politisch. In der „Medienwerkstatt Kindergarten“ werden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet, die das Thema frühkindliche Medienbildung anderen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen weiter vermitteln.