Vor über 400 Gästen erläuterte Kultusminister Andreas Stoch die Grundzüge der Leitperspektive Medienbildung in den neuen Bildungsplänen von Baden-Württemberg.

Der Minister zeigte sich überzeugt, dass „wer Kinder und Jugendliche gut auf die Zukunft vorbereiten will, die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche in den Blick nehmen und Medienbildung als Querschnittsaufgabe begreifen muss“. Medienbildung sei heutzutage eine grundlegende Bildungsaufgabe, denn der kompetente Gebrauch von Medien, Kommunikationstechnologien und IT gehöre zu den Grundfertigkeiten, die Menschen heute und noch viel mehr in der Zukunft für einen gelingenden Alltag und ein erfolgreiches Berufsleben mitbringen müssten.

Mit den neuen Bildungsplänen schafft die Landesregierung die Voraussetzungen, um Kinder und Jugendliche angesichts der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche systematisch zu qualifizieren und ihnen einen sinnvollen, verantwortlichen und reflektierten Umgang mit Medien, IT-Technologien und ihren Inhalten nahezubringen.

„Medienkompetenz“, so der Minister, „ist mehr als der selbstverständliche Gebrauch eines Smartphones. Medienkompetenz setzt ausdrücklich auch ein Bewusstsein etwa dafür voraus, was man mit seinen Aktivitäten im Netz bewirkt, wie man angemessen miteinander umgeht oder was Konzerne wie Google oder Facebook mit den vielen persönlichen Daten machen“.

Da die Kinder oftmals mit ganz unterschiedlichem Wissen und verschiedenen Voraussetzungen von der Grundschule kommen, hat sich das Land dafür entschieden, in den fünften Klassen einen Basiskurs Medienbildung als verpflichtenden Bestandteil der Medienbildung einzuführen. Dieser Basiskurs Medienbildung soll dafür sorgen, dass an der weiterführenden Schule eine gemeinsame Grundlage im Hinblick auf Medienbildung gelegt wird, auf die später alle Fächer gleichermaßen aufbauen können. Für den Basiskurs hält das Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) bereits heute Umsetzungsbeispiele bereit, die sich auf der zentralen Informationsseite www.bildungsplan2016.lmz-bw.de finden.

„Der neue Bildungsplan stellt die Schulen in Baden-Württemberg vor große Herausforderungen“, so Wolfgang Kraft, Direktor des Landesmedienzentrums. Mit dem Kongress „Medienbildung in der Schule“ bereitete das LMZ Lehrerinnen und Lehrer auf diese Aufgabe vor und informierte, wer die Schulen vor Ort berät und unterstützt, welche Umsetzungsvorschläge und Praxisbeispiele es bereits gibt und wo sie schnell und einfach Medien, Materialien und Infos für ihr Fach und ihre Schulart finden. „Wir sichern den Schulen unsere volle Unterstützung bei der Umsetzung der Leitperspektive Medienbildung zu“, so Kraft.