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Unser neuer Partner: Die Landeszentrale für politische Bildung
Stand: Mai 2025 | Lesezeit: 6 min.
Die Landeszentrale für politische Bildung und MedienFokus BW sind ab sofort ganz offiziell Partner. Wir stellen die wichtige Arbeit der Einrichtung vor und werfen einen Blick auf ihr medienpolitisches Angebot.
- 1Die wichtige Arbeit der Landeszentrale
- 2Verschiebung der Prioritäten
- 3Medienbildung bei der LpB
- 4Die Partnerschaft mit MedienFokus BW
Die wichtige Arbeit der Landeszentrale
Die Landeszentrale für politische Bildung (LpB) fördert und vertieft die politische Bildung in Baden-Württemberg. Ab sofort ist die LpB offizieller Partner von MedienFokus BW – für noch mehr politische Bildung, gelebte Teilhabe und Medienkompetenz im Land. „Unsere Aufgabe ist es, politische Zusammenhänge verständlich zu machen, Orientierung zu geben und Lust auf Mitgestaltung zu wecken – unabhängig von Alter, Herkunft und Vorwissen, für alle Menschen in Baden-Württemberg“, so beschreibt Direktorin Sibylle Thelen die wichtige Arbeit. „Das Schöne ist, dass wir nah an den Menschen dran sind. Wir gehen dorthin, wo die Menschen sind. Wir schaffen Räume im Analogen und Digitalen, in denen Menschen etwas über demokratische Grundlagen und Werte lernen, sich austauschen und Positionen entwickeln können.“
Grundsätzlich kann man die Arbeit der LpB auf drei Säulen aufteilen: informieren, aufklären, stark machen. „Dabei“, so Thelen, „arbeiten wir praxisnah und überparteilich. Das bedeutet: Wir stehen auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, unsere Richtschnur ist der Beutelsbacher Konsens mit seinen drei Prinzipien: Überwältigungsverbot, Kontroversitätsgebot und Befähigung zur Wahrnehmung der eigenen Interessen.“ Für sie ist die Landeszentrale ein Ort, an dem nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern demokratische Haltung wächst. „Und das möglichst niederschwellig, damit politische Bildung kein Privileg ist, sondern für alle zugänglich ist – egal ob man acht oder achtzig Jahre alt ist.“
Verschiebung der Prioritäten
Die politische Stimmung in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Aufschwung von Populismus und rechter Hetze fordert auch die LpB konstant heraus. Insbesondere der Bereich der politischen Medienbildung wird da immer wichtiger. „Dieses Thema zieht sich heute wie ein roter Faden durch nahezu alle Fachbereiche“, nickt Martina Peao, die Fachreferentin für Medienpädagogik bei der LpB. „Zudem arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Angebote inklusiver zu gestalten: barriereärmer, verständlicher, zugänglicher. Inhalte in einfacher und leichter Sprache sind dabei ein wichtiger Schritt. Wir reagieren auf gesellschaftliche Veränderungen mit vielfältigen Formaten, die den Anspruch haben, so viele Menschen wie möglich zu erreichen.“
Neben Dauerbrenner-Themen wie Wahlen, Grundrechte, Werte und Teilhabe sind in den vergangenen Jahren immer wieder neue Schwerpunkte hinzugekommen. „Kritische Medienkompetenz etwa gehört längst zum Kern politischer Bildung. Auch die Sensibilisierung für demokratiefeindliche Tendenzen, etwa durch Populismus, Extremismus oder Verschwörungserzählungen, ist heute essenziell. Ebenso sind die Themen Nachhaltigkeit und Resilienz, also die Fähigkeit, sich in einer Zeit multipler Krisen zu behaupten, heute untrennbar mit politischer Bildung verknüpft. Unsere Stärke liegt darin, aktuelle Fragen aufzugreifen – mit einem klaren Blick für das, was unsere Demokratie trägt.“
Medienbildung bei der LpB
Das große Thema unserer Zeit ist Medienbildung. Eine Gesellschaft, die in Sachen Medienkompetenz gut geschult ist, kann eine Demokratie verteidigen und im Extremfall sogar retten. Das weiß man natürlich auch bei der LpB. „Demokratie lebt davon, dass Menschen informiert, kritisch und dialogfähig sind. Genau hier setzt die politische Medienbildung an“, beschreibt Peao. „Wer gelernt hat, kritisch zu denken und sich informiert eine Meinung zu bilden, fällt seltener auf Manipulationsversuche herein. Wer sich respektvoll austauschen kann, übernimmt Verantwortung für das gesellschaftliche Miteinander – auch und gerade im Internet – und wirkt polarisierenden Tendenzen sowie Hassrede entgegen. Unser Ziel ist daher, Medienkompetenz und politische Medienbildung breit zu fördern und konkret zu machen – mit Projekttagen an allen Schularten, Fortbildungen für Multiplikator*innen, Materialien für die Bildungsarbeit, Web-Talks für Erwachsene und Seminare für Senior*innen“, weiß Peao. „Dabei behandeln wir Themen wie Desinformation, Deepfakes, Künstliche Intelligenz, Social Media, Datenschutz und Hate Speech.“
Beispielhaft wird hier nicht nur Wissen vermittelt, sondern praktisch veranschaulicht. Peao: „ Wir setzen uns etwa damit auseinander, wie man Quellen prüft und Infos im Netz einordnet, wie man Algorithmen und mediale Manipulation durchschaut, Fakes erkennt, selbstbestimmt digitale Inhalte erstellt und sich sicher im digitalen Raum bewegt. Dabei geht es immer auch um Grundrechte, Diskussionskultur, digitale Zivilcourage und Teilhabe.“ Das ist für Schüler*innen ebenso wichtig wie für Lehrkräfte oder Senior*innen. Medienbildung hört nie auf. „Medienbildung bleibt ein dynamisches Feld“, nickt Martina Peao. „Auch in Zukunft werden wir unsere Formate weiterentwickeln – inhaltlich, methodisch und zielgruppenspezifisch. Zurzeit entstehen zum Beispiel politische Tage zum Thema Künstliche Intelligenz für Schulklassen oder Elternabende zu TikTok. Themen wie Deepfakes, ChatGPT oder algorithmische Verzerrung greifen wir immer wieder auf und passen die Inhalte den aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen an.“
Die Partnerschaft mit MedienFokus BW
Ab sofort arbeiten MedienFokus BW und die Landeszentrale für politische Bildung noch enger zusammen. Das ist ganz im Sinne der Philosophie der LpB. „Der Vernetzungsgedanke mit und zwischen Partnern in ganz Baden-Württemberg ist zentraler Bestandteil unserer Arbeit“, betont Direktorin Sibylle Thelen. „Wir freuen uns daher sehr auf diese Partnerschaft, weil MedienFokus BW genau dort ansetzt, wo wir ebenfalls einen enormen Bedarf sehen: bei der langfristigen Verankerung von Medienbildung in möglichst allen gesellschaftlichen Bereichen. Medienbildung gehört in die Schule, in die Ausbildung, in die Familie, an den Arbeitsplatz, in den Verein und ins Ehrenamt.“
Beide Seiten sehen in der Zusammenarbeit großes Potenzial, wie sie sagt: „Für den Austausch von Erfahrungen, für die strategische Bündelung von Know-how und für innovative gemeinsame Projekte. Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam noch sichtbarer werden, Synergien nutzen, Doppelstrukturen vermeiden und noch mehr Wirkung erzielen. Denn Demokratie braucht nicht nur starke Institutionen – sie braucht auch Menschen mit starker Medienkompetenz.“
Das können wir natürlich nur unterstreichen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Landeszentrale unser Netzwerk künftig stärkt und wir uns in Sachen Medienbildung noch besser und breiter aufstellen können.
Weiterführende Informationen
Weitere Links
www.bpb.de
Die Bundeszentrale für politische Bildung
www.lmz-bw.de
Medienbildung beim Landesmedienzentrum
www.lfk.de
Medienkompetenz bei der LFK