Pressemitteilung

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Pressemitteilung

Neues Themenheft: „Sex & Crime – Medienpädagogik zwischen Lust und Grauen“

Remscheid – Jugendliche können im Internet mit nur wenigen Klicks auf Sex- und Gewaltszenen zugreifen. Wie aber wirken solche Darstellungen auf Heranwachsende und wie gehen dies damit um? „Sex & Crime“, das neue Themenheft der pädagogischen Fachzeitschrift MedienConcret, greift diese Fragen auf.
29.01.2014

In Werbung, Pop-Kultur und Casting-Shows begegnen Jugendliche einer zunehmend sexualisierten Medienwelt – und das in einer Lebensphase, in der die sexuelle Identitätsfindung und das Entdecken der eigenen Lust eine zentrale Rolle spielen. Mit der Sexualisierung der Medien- und Alltagswelt sind zudem neue Formen von Gewalt entstanden: Cyber-Mobbing, „Happy Slapping“, sexuelle Belästigung in Chats oder die missbräuchliche Weitergabe intimer Fotos.

Schutz für die „Generation Porno“?

Jugendliche konsumieren Pornografie. Gewaltszenen werden per Smartphone verbreitet und in „Ballerspielen“ wird umgenietet und „gelootet“ was das Zeug hält. Führt dies zu einer Verrohung der „Generation Porno“, wie manche reißerischen Medienberichte vermuten lassen? Erkenntnisse aus der Jugendforschung geben Anlass zu vorsichtiger Entwarnung: Die meisten Heranwachsenden kommen mit diesen Phänomen der Medienwelt relativ gut zurecht, sie wissen Fiktion und Realität klar zu unterscheiden. Gewaltszenen dienen der Kanalisierung von Emotionen, sexualisierte Inhalte werden auch zur Selbstaufklärung genutzt, soziale Netzwerke fungieren als Probebühne, um die eigene Wirkung zu testen.

Mädchen inszenieren sich gerne in lasziven, Jungs in martialischen Posen. Doch welchen Effekt Sex- und Gewaltdarstellungen auf den Einzelnen haben, hängt letztlich immer von einer Vielzahl von Einflussfaktoren ab. 
Juristische und technische Maßnahmen, die vor Gewaltdarstellungen und Pornografie schützen, stoßen angesichts der sich rapide weiterentwickelnden Möglichkeiten schnell an ihre Grenzen. Auch deshalb liegt der pädagogische Fokus auf einer verantwortungsvollen subjektorientierten Begleitung der Heranwachsenden. Es gilt, ihre Medienkompetenz sowie ihre Urteils- und Empathiefähigkeit zu stärken und sie dabei zu unterstützen, Vertrauen in ihre Bedürfnisse und Gefühle zu entwickeln. 
 
Impulse und Materialien für Medienarbeit und Sexualpädagogik

Dazu leistet MedienConcret einen wichtigen Beitrag. Die aktuelle Ausgabe „Sex & Crime“ fragt nach den Risiken für Kinder und Jugendliche, diskutiert die Ergebnisse der Jugendforschung zur Gefährdungsdebatte, beleuchtet die Botschaften von Sex & Crime in den Medien und fragt nach der Ursache für das Interesse junger Menschen an derartigen Inhalten. Internet-Plattformen werden ebenso unter die Lupe genommen wie soziale Netzwerke, Games, TV- und Kinofilme sowie Popkultur. Beispiele aus der pädagogischen Praxis dokumentieren, wie Jugendliche in Filmprojekten ihre Erfahrungen mit Sex und ihren Umgang mit Pornografie reflektieren, zeigen neue Wege für die pädagogische Mädchen- und Jungenarbeit auf und stellen Materialien für Sexualpädagogik und Medienarbeit vor. 
 
Über MedienConcret
Das Fachmagazin MedienConcret verbindet Theorie und Praxis und bietet Pädagogen, Eltern und Medieninteressierten ein lebendiges, praxisnahes und fachlich inspirierendes Forum der Medienpädagogik. Jede Ausgabe der seit Jahren etablierten Schriftenreihe beschäftigt sich in Hintergrundartikeln, Praxisberichten und einem umfangreichen Serviceteil mit einem jeweils aktuellen Thema aus dem Spektrum der Medien, die Kinder und Jugendliche nutzen. MedienConcret wird vom Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) und dem jfc Medienzentrum herausgegeben und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. 
 
Das MedienConcret Themenheft „Sex & Crime“ kann bei den Herausgebern oder unter www.medienconcret.de  für 7,- Euro bestellt werden. Es ist auch im Bahnhofsbuchhandel erhältlich.