Pressemitteilung

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Pressemitteilung

Neues Dialogforum: Hochschule der Medien gründet „Institut für Digitale Ethik“

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Am Montag, den 13. Januar 2014, eröffnete das „Institut für Digitale Ethik" (IDE) mit einer Inaugurationsfeier an der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM).
18.12.2013

Das neue Institut für medienethische Fragen soll als Forum dem Austausch zwischen Medienwissenschaft, Medienpraxis und Medienpolitik dienen und interessierte Wissenschaftler und Praktiker vernetzen. Es ist das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum.

„Mit dem IDE wollen wir die Öffentlichkeit durch Veranstaltungen für aktuelle Fragestellungen der Medienethik im digitalen Umfeld sensibilisieren und zentrale Anlaufstelle für medienethische Expertise sein“, erklärte Prof. Dr. Petra Grimm vom Leitungsteam des Instituts.

Das IDE will die schon vorliegenden Themensetzungen der allgemeinen Medienethik mit Blick auf online-spezifische Fragestellungen systematisieren und die dazugehörige Forschung betreiben. Wie soll sich der Mensch in einer zunehmend mediatisierten Gesellschaft verhalten? Welche neuen Angebote und Geschäftsmodelle gibt es? Was sind deren ethische Implikationen? Welche Rolle spielt die Privatsphäre und wie weit darf Überwachung reichen? Wohin entwickelt sich eine Gesellschaft, in der Medien zunehmend bis in die Intimsphäre des Einzelnen hineinwirken?
„Das Bewusstsein um die Bedeutung der Medienethik hat auch in Deutschland in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Die Sensibilität für Gefahren, die sich für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt ergeben können, wenn Medien im weitesten Sinne zum Einsatz kommen, ist größer geworden – zuletzt sicher im Zusammenhang der Debatte um Facebook und die Datenspionage der NSA oder des britischen Geheimdienstes GCHQ“, erläuterten die Professoren Dr. Petra Grimm, Dr. Tobias Keber und Dr. Oliver Zöllner. Gleichwohl sei die Medienethik als Forschungsgebiet im deutschsprachigen Raum noch nicht so prominent verankert, wie sie es angesichts ihrer wichtigen Themen sicher verdient hätte. „Hier wollen wir im IDE mit dem speziellen Fokus auf digitale Medien und den Metaprozess der Digitalisierung einen Beitrag zur Profilschärfung leisten und Impulse für eine dringend notwendige gesellschaftliche Debatte um Chancen und Risiken digitaler Medien setzen“, berichtete Prof. Dr. Oliver Zöllner.

Die drei Wissenschaftler leiten das Institut gemeinschaftlich und lehren im Studiengang Medienwirtschaft: Prof. Dr. Petra Grimm ist Medienwissenschaftlerin und Ethikbeauftragte der HdM, Prof. Dr. Tobias Keber ist Medienrechtler und Prof. Dr. Oliver Zöllner Kommunikationswissenschaftler.

Am Montag, den 13. Januar 2014 fand eine hochschulöffentliche Fachtagung zum Thema „Anonymität und Transparenz in der Digitalen Gesellschaft – interdisziplinäre Perspektiven" statt. Bei der Veranstaltung ging es um die wesentlichen Begriffe und Perspektiven einer „Digitalen Ethik“. Wissenschaftler aus mehreren Disziplinen hielten grundlegende Vorträge und umrissen das Forschungsgebiet. So ging es etwa darum, welche Aspekte Identität im Netz überhaupt ausmachen. Anhand von empirischen Studien wurde dargestellt, in welchen Bereichen Anonymität für den sozialen Kontext wichtig ist - zum Beispiel bei Online-Rollenspielen - oder in welchen sie hinderlich sein könnte, wie im Journalismus.

Die Beiträge der Veranstaltung werden in der Schriftenreihe „Medienethik" publiziert. Die Tagung war der Auftakt einer jährlichen Reihe unter dem Leittitel „IDEepolis".

Kontakt

Prof. Dr. Petra Grimm
Institut für Digitale Ethik
Telefon: 0711 8923-2299
E-Mail: ide@hdm-stuttgart.de